Menschen im höheren Alter beschreiben sich selbst als zufriedener, aktiv und zuversichtlich. Der Deutsche Alterssurvey 2014 wirft einen positiven Blick auf das Älterwerden. Das machten die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer, der Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen, bei der Vorstellung der Ergebnisse am 07.06.2016 deutlich. Gerade bei den steigenden Lebenserwartungen ist das eine gute Nachricht.
Die zentralen Ergebnisse lassen sich im Wesentlichen in fünf Punkten zusammenfassen. Erstens sind Menschen im höheren Alter sozial insgesamt gut eingebunden, auch wenn sich die Lebensformen im hohen Alter vielfach ändern. Die Zahl der Alleinstehenden in Folge von Verwitwung steigt und die Wohnentfernung zu den eigenen Kindern nimmt zu. Im Vergleich zu früheren Jahren sind für die älteren Menschen außerfamiliäre Beziehungen wichtiger geworden.
Zweitens hat sich die physische und psychische Gesundheit besonders bei Personen über 65 Jahre verbessert. Dies lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass insbesondere Menschen über 60 mehr Sport treiben als je zuvor und auch mehr auf ihre Gesundheit achten. Aufmerken lässt hingegen der Befund, dass sich im gleichen Zeitraum die Gesundheitslage jüngerer Menschen verschlechtert hat. Sie haben im Vergleich zu 2008 auffallend häufiger physische und psychische gesundheitliche Einschränkungen.
Drittens hat sich in den letzten Jahren der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand deutlich gewandelt. Zum einen erfolgt der Übergang in die Rente im Lebensverlauf zusehends zu einem späteren Zeitpunkt. So stieg der Anteil der Erwerbstätigen besonders in der Altersgruppe 54 bis 65 Jahre. Zum anderen gestaltet sich der Übergang weniger nahtlos als dies früher der Fall war. Immer häufiger gehen Personen, die sich bereits im Ruhestand befinden, einem Erwerb nach.
Viertens perpetuiert sich die Heterogenität wirtschaftlicher und sozialer Lagen bis ins hohe Alter. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und gesundheitliche Lagen variieren auch im Alter wesentlich zwischen den sozialen Milieus – im Vergleich von Männern und Frauen, zwischen West- und Ostdeutschland wie auch entlang der Migrationsbiografien. Insgesamt sind ältere Menschen aber nicht überdurchschnittlich häufiger als jüngere von Armut betroffen.
Fünftens verdeutlicht der Bericht die fortdauernde Primärzuständigkeit von Frauen für Familie und Haushalt bis ins hohe Alter. So sind es nach wie vor die Frauen, die sich in der Versorgung der Enkelkinder, in der Entlastung ihrer Kinder bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der Pflege von Angehörigen einbringen.
Der Deutsche Alterssurvey ist eine repräsentative bundesweite Studie, die Personen im Alter von 40 bis 85 Jahren betrachtet. Zum ersten Mal fand eine solche Erhebung 1996 statt. Es ist die wichtigste Langzeitstudie über das Altern in Deutschland.
Die Langfassung des aktuellen Alterssurveys finden Sie hier als pdf.