Lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle und Dienstplangestaltung spielen im Arbeitsalltag eine wachsende Rolle. Für die Caritas führte Elisabeth Mantl zu diesem Themenbereich im Mai 2018 eine mehrtägige Fortbildung durch, die auf Geschlecht, Alter und Lebenslage fokussiert. Im Rahmen des ESF-Projekts „Geschlecht. Gerecht gewinnt. Förderung einer geschlechtergerechten Organisationskultur in der Caritas“ spielen vereinbarkeitsorientierter Arbeits(zeit)modelle eine zentrale Rolle.
Gerade für Unternehmen in der Sozialwirtschaft ist es wichtig, Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen, um attraktiv zu bleiben und Fachkräfte an sich zu binden. Gerade der direkte „Dienst am Menschen“ bleibt ohne neue Konzepte und Denkmodelle im Widerspruch zur flexiblen Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort. „Hier ist es besonders wichtig, auch mal querzudenken. Das heisst, auch mal Modelle gedanklich auszuprobieren, die auf den ersten Blick undurchführbar scheinen“, erläutert Elisabeth Mantl.
Ein Beispiel ist das Thema Gleitzeit in der Pflege. Starre Schichtsysteme kann man ganz einfach aufbrechen, indem das Team mit der Führungskraft Prioritätenlisten anlegt. Diese listet die Tätigkeiten auf, welche in gewissen zeitlichen Rahmen verschoben werden können. Das können beispielsweise Patientendokumentation, Medikationsvorbereitungen oder die Vereinbarung von Arzterminen, Anmeldungen und Vorbereitungen von Untersuchungen sein. So kann Pfleger Klaus statt halb sechs auch mal um acht kommen und länger bleiben, wenn er das entsprechend vorbereitet und abgestimmt hat.
„Im Grunde geht es um die Flexibilisierung von Arbeitsorganisation, die umso schneller funktioniert, je offener die Beteiligten neuen Ideen gegenüber sind. Mit der Caritas hat sich nun eine weiterere wichtige Arbeitgeberin auf auf den Weg gemacht.“ freut sich die Inhaberin des Kompetenzbüros.