Väterzeiten fördern Rollenwandel

Neues aus der Forschung

Vätermonate beeinflussen Rollenvorstellungen über die Generationen hinweg. Foto: pixabay.com.

Mit Einführung der Elternzeit für Väter im Jahr 2007 zielte die Bundesregierung auf eine grundlegende Änderung der Geschlechternormen in der Gesellschaft ab. Junge Eltern sollten sich zunehmend an einem Modell der partnerschaftlichen Arbeitsteilung orientieren. Ulrike Unterhofer und Katharina Wrohlich finden diese Wirkung zehn Jahre nach der Gesetzesnovelle bestätigt. Nicht nur ist die Zahl der Väter, die Elternzeit nehmen, innerhalb von zehn Jahren von drei auf heute 34 Prozent gestiegen. Gleichzeitig bejahen immer weniger Eltern und auch Großeltern eine traditionelle Rollenverteilung, der zufolge sich Mütter mehr um die Familie als um die Arbeit kümmern sollten.

Die Forscherinnen sehen dabei einen engen Zusammenhang zwischen der Einstellung der Großmütter der nach 2007 geborenen Kinder einerseits und der Inanspruchnahme von Elternzeitmonaten durch ihre Väter andererseits. So unterstützt der Großteil der Mütter jener Väter, die in Elternzeit gehen, die Idee einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung in Beruf und Familie. Sie tun dies zu 28 Prozent häufiger als Großmütter von Kindern, deren Väter nicht zu Hause bleiben bzw. geblieben sind. Unterhofer/Wrohlich gehen von einer wechselseitigen Beeinflussung der innerfamilialen Geschlechternormen über die Generationen hinweg aus. So würde nicht nur die Haltung der Väter von deren Eltern, speziell von deren Müttern, beeinflusst werden, sondern auch deren Einstellung durch das Verhalten ihrer Söhne.

Die sich wandelnde Haltung der Großelterngeneration wirkt jedoch nicht nur innerfamiliär, sondern auch darüber hinaus. Sind die Großeltern selbst noch erwerbstätig, tragen sie mit ihren modernisierten Sichtweisen auch zum betrieblichen Kulturwandel bei und wächst betriebsintern die Akzeptanz moderner Vaterschaftsmodelle und ihrer besonderen Anforderungen an die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

 

Unterhofer, Ulrike und Katharina Wrohlich (2017): Fathers, Parental Leave and Gender Norms. Berlin (DIW-Discussion Papers). https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.555916.de/dp1657.pdf


Weitere Artikel zu diesem Thema

Vereinbarkeit auf der Höhe der ZeitVereinbarkeit auf der Höhe der Zeit
Mit dem audit berufundfamilie ans Ziel

Extreme soziale UngleichheitExtreme soziale Ungleichheit
Ziel "Geschlechtergerechtigkeit" weiter Gebot der Stunde

Vielfalt von Alter sichtbar machenVielfalt von Alter sichtbar machen
Super Aktion gestartet!

Kommentare sind geschlossen.

Profitieren Sie von meinen Angeboten!


Bleiben Sie mit uns immer auf dem Laufenden.

Aktuelles
Online-Journal
Buchtips

Folgen Sie mir auf | |
Organisations­beratung & Prozess­moderation
Stehen bei Ihnen größere Veränderungs­prozesse an? Ich begleite Sie ziel­gerichtet, bedarfs­orientiert und passgenau.

so arbeite ich
audit berufundfamilie
Sie tun schon Einiges, um Ihre Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit zu entlasten … dann gehen Sie noch einen Schritt weiter und lassen sich als familienbewusster Arbeitgeber zertifizieren.

audit berufundfamilie
audit familiengerechte hochschule
Führungs­kräfte­seminare & Workshops
Mit meinen maßgeschneiderten Workshops mache ich Ihre Führungskräfte fit für die Anforderungen einer flexiblen und diversen Arbeitswelt.

Führungskräfteseminare
Unsere Methodik
Coaching
Sie sind interessiert an individueller Weiterent­wicklung im Führungs­alltag? Dann unter­stütze ich Sie in Form von lösungs­fokussierten Gesprächen.

Coaching