Zusammenfassung des Referats von Sofie Geisel vom Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ beim Mittagsgespräch des Kompetenzbüros zum Thema Teilzeit am 5.12. 2011
Sofie Geisel schilderte als eines der frauen- und arbeitsmarktpolitischen Probleme, dass mit der Teilzeit im herkömmlichen Verständnis meist die eine Halbtagsstelle mit einer maximalen Arbeitszeit von 20 Stunden verbunden wird und mangelndes Engagement. Sie konstatierte, dass Frauen immer noch eher bereit seien, sich unter dem Vorzeichen des rechtsverbindlichen Teilzeitanspruchs zu arrangieren, auch wenn sie dadurch Nachteile erfahren. Als besonders problematisch aus politischer Sicht erläuterte Sofie Geisel, dass für Männer diese Form von Teilzeit keine wirkliche Option darstelle.
Deshalb sei es politisches Anliegen, für Männer und Frauen gleichermaßen attraktive Modelle zu entwickeln, die eine tatsächliche Parallelität von Familie und Beruf ermöglichen. Einen Ansatz dazu biete beispielsweise die sogenannte vollzeitnahe Teilzeit im Umfang von rund 30 Wochenstunden. Auch die weit verbreitete Anwesenheitskultur mit Vollzeitmentalität und Präsenzpflicht, in der lange Arbeitszeiten als Zeichen für Engagement und Erfolg und gewertet werden, müsse zugunsten einer stärkeren Aufgabenzentriertheit durchbrochen werden, so Geisel resümierend.
Sofie Geisel verwies auf einen kürzlich erschienenen Leitfaden des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema vollzeitnahe Teilzeit, den Sie hier downloaden können.