MINT stabil unattraktiv für Frauen

Absolventinnen kehren MINT den Rücken

Unternehmen sind gefordert, Arbeitbedingungen geschlechtergerechter auszugestalten, um mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen. Foto: Edward Jenner von Pexels.com.

Veränderung gestaltet sich zäh im MINT-Bereich. Zwar hat sich die absolute Zahl der Frauen, die ein MINT-Fach studieren, in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Prozentual stagniert der Anteil der Frauen, die sich für ein MINT-Studium einschreiben jedoch nach wie vor bei rund einem Drittel. Auch gilt weiterhin, dass Frauen nach wie vor jene MINT-Fächer bevorzugen, die entweder auch zum Lehramt taugen oder als Kombinationsstudiengänge mit klassich von Frauen bevorzugten Studiengängen verbunden sind.

Seit Jahren behindert die geschlechtsspezifische Studienfachwahl alle Bemühungen, den Anteil von Frauen und weiblichen Führungskräften in Arbeitsbereichen zu erhöhen, in denen sie unterrepräsentiert sind.

Neue Studien machen nun ein weiteres Problem sichtbar. Rund 62 Prozent der Frauen, die ein MINT Studium absolviert haben, suchen ihren Berufseinstieg außerhalb der studierten Fachrichtung. Fünf Jahre nach Studienabschluss hat sich der Anteil der Frauen, die auch in einem MINT-Beruf arbeiten, zwar auf 56 Prozent erhöht. Er bleibt aber auffallend hinter jenem der Männer zurück und arbeiten 44 Prozent der MINT-Absolventinnen in einem fachfremden Beruf.

Die Forscherinnen sehen dabei Rollenmodelle und Berufsvorstellungen wirksam, die mit der Praxiserfahrung divergieren und den Verbleib in einem MINT-Umfeld behindern. Erste empirische Studien bestätigen Befunde aus anderen Ländern, wonach Karriereerwartungen und Familienplanung über einen erfolgreichen Übergang von einem MINT-Studium in einen MINT-Beruf entscheiden.

Der Handlungsbedarf für Unternehmen, Arbeitbedingungen, Formen der Zusammenarbeit wie auch Karrieremodelle geschlechtergerechter auszugestalten, ist hoch. Sie laufen, wie die Autorinnen zurecht betonen, ansonsten Gefahr, im Wettbewerb um MINT-Absolventinnen leer auszugehen.

 

Hild Julia und Anica Kramer (2022): Should I stay or should I go? Frauen arbeiten nach einem MINT-Studium seltener in einem MINT-Beruf als Männer. IAB Forum vom 17.3.2022.

 

 


Weitere Artikel zu diesem Thema

Vereinbarkeit auf der Höhe der ZeitVereinbarkeit auf der Höhe der Zeit
Mit dem audit berufundfamilie ans Ziel

Extreme soziale UngleichheitExtreme soziale Ungleichheit
Ziel "Geschlechtergerechtigkeit" weiter Gebot der Stunde

Vielfalt von Alter sichtbar machenVielfalt von Alter sichtbar machen
Super Aktion gestartet!

Kommentare sind geschlossen.

Profitieren Sie von meinen Angeboten!


Bleiben Sie mit uns immer auf dem Laufenden.

Aktuelles
Online-Journal
Buchtips

Folgen Sie mir auf | |
Organisations­beratung & Prozess­moderation
Stehen bei Ihnen größere Veränderungs­prozesse an? Ich begleite Sie ziel­gerichtet, bedarfs­orientiert und passgenau.

so arbeite ich
audit berufundfamilie
Sie tun schon Einiges, um Ihre Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit zu entlasten … dann gehen Sie noch einen Schritt weiter und lassen sich als familienbewusster Arbeitgeber zertifizieren.

audit berufundfamilie
audit familiengerechte hochschule
Führungs­kräfte­seminare & Workshops
Mit meinen maßgeschneiderten Workshops mache ich Ihre Führungskräfte fit für die Anforderungen einer flexiblen und diversen Arbeitswelt.

Führungskräfteseminare
Unsere Methodik
Coaching
Sie sind interessiert an individueller Weiterent­wicklung im Führungs­alltag? Dann unter­stütze ich Sie in Form von lösungs­fokussierten Gesprächen.

Coaching