Die Leistungsbewertung gewinnt in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes weiter an Bedeutung. Rechtlich unangreifbare und inhaltlich nachvollziehbare dienstliche Beurteilungen begründen zunehmend karrierewirksame Auswahlentscheidungen. Und auch Maßnahmen der Personalentwicklung und –planung orientieren sich an der Leistungsbemessung und Potenzialanalyse.
1998 erstmals erschienen, gibt Lorses Handbuch zur dienstlichen Beurteilung einen Überblick über den jeweils aktuellen Stand dienstlichen Beurteilens in Bund, Ländern und Gemeinden. Es war und ist Anspruch des Buches, für alle Statusgruppen, also für Beamt*innen, Tarifbeschäftigte, Richter*innen und Soldat*innen einen Überblick zu geben.
Es stellt das Instrument der dienstlichen Beurteilung in aller Ausführlichkeit dar und gibt die aktuelle Rechtsprechung zu allen Teilaspekten des Inhalts dienstlicher Beurteilungen und des zu beachtenden Beurteilungsverfahrens wieder. Darüber hinaus behandelt Lorse auch verwandte Instrumente der Personalführung, wie etwa Dienst- und Arbeitszeugnisse oder Assessment-Center-Verfahren.
Lorse baut seinen Überblick entlang einer Vielzahl von Best-Practice-Beispielen auf und macht so die diffizilen Anforderungen an das Beurteilungsgeschehen nachvollziehbar. Es ist Anspruch des Buches, konkrete Hilfestellungen für Probleme und Herausforderungen im Beurteilungsgeschehen, die im Verwaltungshandeln sichtbar geworden sind, zu geben.
Aus Geschlechterperspektive besonders erfreulich ist, dass die Aktualisierung des Überblicks 2016 nun auch auf den instrumentellen Charakter der dienstlichen Beurteilung zur Herstellung bzw. Förderung von Geschlechtergerechtigkeit eingeht. Lorse skizziert mögliche Diskriminierungsfallen und gibt Hinweise, wie diese zu umgehen sind.
Mit den neuen Schwerpunktthemen gewinnt Lorses Darstellung als Werkzeug für alle Beurteilenden im öffentlichen Dienst weiter an Qualität.
Lorse, Jürgen (2016): Die dienstliche Beurteilung. 6., völlig neu bearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage. Berlin: Erich Schmidt Verlag.