Über Geld redet man nicht – diese Überzeugung hält sich nach wie vor auch in Betrieben und gesetzlichen Vorgaben. Im EntgTranspG (Entgelttransparenzgesetz) von 2017 beispielsweise wird zwar die Möglichkeit eröffnet, innerbetriebliche Transparenz über das Gehalt der Kolleg*innen einzufordern, die Initiative bleibt aber bei den Arbeitnehmenden, während es in Großbritannien und Island bereits seit einiger Zeit verpflichtend geworden ist.
Dabei gibt es eine Vielzahl guter Gründe für mehr Transparent rund ums Gehalt. Das fpi (Fair Pay Innovation Lab) hat einige in seinem „Argumentarium Transparenz“ mit dem Namen „Transparenz rechnet sich – 8 gute Gründe“ zusammengestellt, die wir hier kurz zusammenfassen wollen:
Transparenz legt den Grundstein für gerechte Bezahlung und das Überwinden der Gender Pay Gap. Gerechte Bezahlung wiederum sorgt für mehr Partizipation und Gleichstellung im Betrieb – und beides wirkt sich bewiesenermaßen positiv auf die Wirtschaftskraft eines Unternehmens aus.
Transparenz geht mit dem Trend: Die Zukunft ist transparent. Offenheit und Information sind Schlüsselbegriffe für die aktuellen Entwicklungen. Transparenz in Bezug auf die Gehälter spricht somit die Generation von morgen an, sorgt für eine große Attraktivität im Vergleich zu anderen Unternehmen und spricht für eine innovative Unternehmenskultur.
Transparenz ist fair, nachhaltig und den modernen Anforderungen angemessen: Sowohl die zunehmenden Gesetze, als auch internationale Vorgaben wie die Agenda 2030 fordern Gleichberechtigung und nachhaltige, faire Arbeitsplätze. Wer Transparenz zum Teil des eigenen Anspruchs macht, kann dem Trend vorausgehen und die Entwicklungen aktiv und zum Unternehmen passend mitgestalten.
Transparenz spricht an – MitarbeiterInnen und Inverstierende. Durch das Offenlegen der Gehälter kann offen und klar über Verdienst, Gehälter und Wert von Arbeit diskutiert werden. So entsteht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und es wird ein Rahmen geschaffen, in dem Unzufriedenheiten begründet diskutiert werden können. Transparenz sorgt so nachweislich für zufriedenere Mitarbeiter und eine produktivere Arbeitsatmosphäre. Zugleich legen auch Investoren zunehmend einen Fokus auf soziale Verantwortung und nachhaltige Arbeitsbedingungen, von denen Transparenz ein wichtiger Teil sein kann.
Wer nichts zu verbergen hat, braucht keine Angst zu haben. Denn wenn Gehaltsentscheidungen gut begründet und überlegt getroffen werden, kann man von Transparenz nur profitieren, da diese Art des Führens so allen deutlich gemacht werden kann.
Das Fazit ist eindeutig: „Wer fair führt, wirtschaftet klüger“ und zur Fairness gehört Transparenz dazu – um auf Entwicklungsbedarf hinzuweisen ebenso wie für eine Offenlegung bereits genutzter Ressourcen.
Quelle: https://www.fpi-lab.org/wp-content/uploads/2018/07/FPI-Argumentarium-Transparenz.pdf