Erwerbsverhalten geflüchteter Frauen

Schlechte Arbeitsmarktposition behindert Erwerbsintegration

Geflüchtete Frauen haben schlechte Chancen auf Arbeitsmarkt-integration. Foto: pixabay.com.

Das Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellt neue Erkenntnisse zum Sprach- und Bildungshintergrund geflüchteter Frauen in Deutschland vor und analysiert ihre Chance auf Arbeitsmarktintegration.

Zwischen 2012 und 2016 haben über 500.000 Mädchen und Frauen in Deutschland Schutz gesucht. Sie sind überwiegend jüngeren Alters und leben häufig im Famili­enverband. Der Großteil der Frauen kommt aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Die Frauen sind sehr motiviert, an der deutschen Gesellschaft zu parti­zipieren. Sie bringen jedoch geringe Bildungsqualifi­kationen mit. Nicht wenige sind ohne Schul- oder Berufsbildung. Weiterhin haben sie wenig Erfahrung mit bezahlten Tätigkeiten in den Herkunftsländern.

Die bundesweiten Integrationskurse werden von den geflüchteten Frauen seltener und in größerem zeitlichem Abstand zur Einreise besucht als dies bei geflüchteten Männern der Fall ist. Generell schätzen Frauen ihre deutschen Sprachkenntnisse auch schlechter ein. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass sie seltener Gelegenheiten haben, die deutsche Sprache anzuwenden.

Der Besuch von Integrationskursen, Schulen und Berufsausbildung scheitert vielfach am Zugang zu den entsprechenden Institutionen. Ist hingegen der Einstieg erfolgt, sind die messbaren Er­folge beim Absolvieren von Bildungsgängen denen der Männer vergleichbar.

Die Erwerbsbeteiligung geflüchteter Frauen in Deutsch­land ist im Vergleich zu geflüchteten Männern und auch zu anderen Bevölkerungsgruppen deutlich geringer. Gleichzeitig ist das Ausmaß der Teilzeit- und geringfü­gigen Beschäftigung höher, was jedoch kein Spezifikum dieser Gruppe ist. Die Erwerbstätigkeit ist deutlich auf bestimmte Branchen konzentriert, u. a. das Reinigungs- sowie das Tourismus-, Hotel- und Gaststättengewerbe.

Insgesamt haben weibliche Flüchtlinge eine nachteilige Arbeitsmarktposition. Sie ist mulitkausal (schlechtere Qualifikationen, weniger Erwerbserfahrung, geringere/spätere Beteili­gung am Spracherwerb, familiäre Verpflichtungen) begründet. Gleichzeitig wünscht sich eine deut­liche Mehrheit der Frauen eine Erwerbstätigkeit.

Die Analyse fasst Erkenntnisse aus drei Studien zusammen und ergänzt diese mit Daten aus der Asyl- und der Integrationsgeschäftsstatistik.

Eine PDF-Version der Veröffentlichung finden Sie im Anhang. Zudem ist die BAMF-Kurzanalyse 01|2017 unter http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2017/20170412-am-kurzanalyse-gefluechtete-frauen.html zu finden.


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