Mütter kehren signifikant schneller aus der Elternzeit an den Arbeitsplatz zurück, wenn sie ihre Arbeitszeit in Form von Gleitzeit flexibel gestalten können. Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen nach der Elternzeit beruflich wieder Fuß fassen, steigt um etwa 60 Prozent, wenn sie Spielräume bei Anfang und Ende ihres Arbeitstags haben. Dies gilt um somehr, wenn sie Flexibilität zudem mit Teilzeit kombinieren können.
Ebenfalls einen positiven Effekt auf die Arbeitsmarktchancen hat die Wochenendarbeit von Müttern. Frauen mit Kindern sind offenbar darauf angewiesen, die Arbeitswoche auszudehnen, um den beruflichen Wiedereinstieg zu schaffen.
Negativ auf den Wiedereinstieg nach Elternzeit wirkt sich aus, wenn die Partner von Müttern nachts arbeiten müssen. Zu diesen Ergebnissen kam Yvonne Lott in der Analyse von SOEP Daten zum Wiedereinstieg von Müttern.
Die Empfehlungen für Arbeitgeber*innen, die Yvonne Lott vorschlägt, liegen auf der Hand. Sie empfiehlt mehr flexible Arbeitszeiten anzubieten, ebenso wie gesetzliche Maßnahmen, die eine partnerschaftliche Arbeitsteilung wie eine Verlängerung der Partnermonate fördern. Darüber hinaus sieht Lott Bedarf, Väter darin zu bestärken, ihre Flexibilisierungsmöglichkeiten zur Abfederung zeitlicher familiärer Engpässe einzusetzen.
Yvonne Lott: German mothers‘ labor market re-entry after parental leave: do parents‘ flexible working time arrangements help? Working Paper der Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung, Juni 2018: https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_071_2018.pdf