Digitale Transformation geschlechtergerecht steuern

Empfehlungen des Deutschen Frauenrats erschienen

Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und Geschlechtergerechtigkeit zu fördern, bedarf es proaktiven Handelns. Foto: pixabay.com (pixel2013).

Damit sich die Entwicklungs-, Teilhabe- und Aufstiegschancen von Frauen unter den Bedingungen der digitalen Transformation nicht fortschreiben oder verschlechtern, sind schon jetzt entsprechend vorausschauende Maßnahmen zu ergreifen. Mit dem Titel „Zukunft gestalten. Digitale Transformation geschlechtergerecht steuern“, hat der Deutsche Frauenrat ein Positionspapier mit einer Vielzahl zielführender, bedarfsgerechter und machbarer Empfehlungen vorgelegt.

Einige davon finden Sie nachstehend zitiert. Den gesamten Text können Sie nachlesen unter: https://www.frauenrat.de/wp-content/uploads/2019/09/PP-Digitalisierung-final-web.pdf.

Aufklärende, geschlechtergerechte Berufsberatung von Anfang an

„Für eine geschlechtergerechte Berufsorientierung und Beratung müssen Informationen zur langfristigen Arbeitsmarkt- und Einkommensperspektive zur Verfügung stehen und kritisch vermittelt werden. Mädchen und Frauen müssen über die Perspektiven von Berufen und Branchen, insbesondere zu den Aspekten Verdienst, Karrierechancen sowie Zukunftsfähigkeit informiert werden.“

Diversitätsgerechte Auswahlverfahren

„Auswahlkriterien und Algorithmen der verwendeten Software in der Personal-rekrutierung und -entwicklung müssen unterschiedliche Fähigkeiten, Perspektiven und Biografien berücksichtigen und diskriminierungsfrei und nachprüfbar sein.

Die Möglichkeiten der Übernahme der Weiterbildungskosten von Arbeitnehmer*innen müssen gezielt für gleichstellungspolitische Frauenförderung genutzt und in den Zielen der Bundesagentur für Arbeit ausdrücklich verankert werden.“

Verpflichtendes Gender-Bias-Monitoring zur betrieblichen Weiterbildung

„Durch ein verpflichtendes Monitoring muss festgestellt werden, inwiefern sich der Zugang zu verschiedenen betrieblichen Weiterbildungen zwischen Frauen und Männern unterscheidet, insbesondere mit Blick auf die Sicherung der Erwerbsperspektive und Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem muss sichergestellt werden, dass Frauen gleichermaßen wie Männer an Weiterbildungsangeboten teilnehmen können.“

Geschlechter- und diversitätsgerechte Ausgestaltung betrieblicher Weiterbildung

„Im Rahmen betrieblicher Weiterbildung müssen Frauen und Männerquantitativ und qualitativ gleichberechtigt gefördert werden. Arbeitgeber*innen sollen verbindliche Regelungen schaffen, die Frauen für den Arbeitsplatz angemessen und für die Digitalisierung relevante(betriebliche) Fort- und Weiterbildungen ermöglichen. Weiterbildungsangebote müssen künftig so ausgestaltet sein, dass sie unabhängig von Arbeitsort, Arbeits-zeit und Arbeitslage (z.B. Schichtbetrieb) verfügbar und damit besser mit Familienaufgaben zu vereinbaren sind. Außerdem müssen sie allen Beschäftigten unabhängig von Voll- oder Teilzeitbeschäftigung und Qualifikationsgrad angeboten werden.“

Geschlechtergerechte Ausgestaltung von Karriere- und Führungspraktiken

„Vorherrschende Karriere- und Führungspraktiken müssen in Fragegestellt werden, um die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten und die Präsenz von Frauen in Führungs-positionen zu erhöhen. Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen und Männern müssen im Kontext der digitalen Transformation von betrieblichen Präsenzanforderungen getrennt werden.“

Schutz vor Entgrenzung von Leben und Arbeiten

„Es muss ein wirksamer und allgemein verbindlicher Schutz etabliert werden, der einer Entgrenzung durch mobile Arbeit entgegenwirkt. Allgemeingültige Standards für Homeoffice und mobiles Arbeiten müssen geschaffen werden. Das Prinzip der Freiwilligkeit muss bewahrt werden. Betriebe müssen IKT-gestützte Arbeitsmittel geschlechtergerecht zur Verfügung stellen.“

Beteiligung von Frauen an der Weiterentwicklung ortsflexibler Arbeitsformen

„Frauen müssen ebenso wie die betriebliche Interessenvertretung bei der Entwicklung, Etablierung und Überprüfung mobiler Arbeitsformen und Arbeitsprozessen konsequent vor Ort beteiligt werden.“

Verkürzung der Regelarbeitszeit

„Eine Diskussion über die Verkürzung der Regelarbeitszeit ist mit Blick auf die prognostizierten Produktivitäts-steigerungen in Unternehmen und neugewonnenen Zeitressourcen durch den Einsatz digitaler Mittel voranzutreiben.“


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