Quelle: Wikipedia
Einiges hat sich verbessert und verändert – grundlegende Wünsche lassen sich noch nicht in die Realität umsetzen
Regelmäßig wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Familienreport herausgegeben, nun ist der Familienreport 2014 erschienen. Er bietet aktuelle Zahlen und Daten zur Entwicklung der Lage von Familien in Deutschland und stellt sie in einen Zusammenhang mit den Vorhaben, Maßnahmen und Programmen der Familienpolitik der Bundesregierung. Die Auswirkungen familienpolitischer Leistungen werden erläutert, Trends und Werteorientierungen rund um Familie und Familienpolitik beschrieben.
Einige der wichtigsten Befunde und Erkenntnisse im Einzelnen:
- Familie und Kinder sind den Menschen in Deutschland sehr wichtig, besonders der jungen Generation. Die Kinderwünsche junger Menschen sind gestiegen, die überwiegende Mehrheit wünscht sich selbst Kinder. Die Kinderlosigkeit ist bei jungen Frauen stark zurückgegangen, die Geburtenrate insgesamt ist geringfügig gestiegen.
- Die Akzeptanz unterschiedlicher Familienformen hat zugenommen. Ob verheiratet oder unverheiratet, hetero- oder homosexuell, alleinerziehend, in Stief- und Patchworkfamilien lebend, diese Paare mit Kindern gelten für die allermeisten als Familie.
- Das Elterngeld und die öffentlich geförderte Kinderbetreuung sind offenbar erfolgreich, denn sie tragen zu einer besseren Vereinbarkeit für Mütter und Väter bei. Immer mehr Väter nehmen eine Auszeit für die Familie. Immer mehr Kinder werden mittlerweile in eine Kindertagesbetreuung gegeben. Leistungen wie Kinderzuschlag, Kinderbetreuung und Unterhaltsvorschuss tragen außerdem dazu bei, Armutsrisiken von Familien, insbesondere von Alleinerziehenden, zu mindern.
- Ein wichtiges Anliegen ist der heutigen Elterngeneration die partnerschaftliche Wahrnehmung von Erziehungs- und Betreuungsaufgaben, aber auch die wirtschaftliche Eigenständigkeit beider Partner. Obwohl Mütter schneller und häufiger in den Beruf zurückkehren und die Müttererwerbstätigkeit gestiegen ist, kann dieses Ideal aber nur von einem Teil der Familien tatsächlich gelebt werden.
- Noch konkreter: Jedes dritte Paar würde für beide Partner eine vollzeitnahe Teilzeit mit etwa 30 Stunden pro Woche oder eine Beschäftigung in Vollzeit und eine paritätische Aufteilung der Familien- und Hausarbeit bevorzugen. Jeder zweite Vater hat allerdings derzeit das Gefühl, zu wenig Zeit für die Kinder zu haben, viele würden ihre Arbeitszeit gerne reduzieren, können dies aber aus verschiedenen Gründen nicht tun.
- Die Arbeitgeber haben die Bedeutung familienbewusster Maßnahmen erkannt, Familienfreundlichkeit wird zunehmend als wichtig eingeschätzt. Gerade Väter fühlen sich aber noch nicht ausreichend unterstützt, ihre Erwartungshaltung an betriebliche Angebote zur Vereinbarkeit ist deutlich gestiegen.
Der Familienreport 2014 kann hier abgerufen werden.