Lesetipp
Coming-out – und dann…?!

coming-outZur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Studien belegen, dass weite Teile der Bevölkerung heute der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Orientierung deutlicher liberaler gegenüber stehen als noch im ausgehenden 20. Jahrhundert. Gleichwohl gibt es nach wie vor Kreise, die Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle LSBT* Lebensweisen pathologisieren, ihnen Andersartigkeit und Auffälligkeit zuschreiben. Sie tun dies in einer sich zusehends radikalisierten Art und Weise. Wie aber erleben Menschen in diesem Klima sich selbst und ihr Coming Out? Dieser Frage gingen Mitarbeiter_innen des Deutschen Jugendinstitues in dem Forschungsprojekt „Coming out“ – und dann …?!“ nach.

Mittels Online-Befragung erhoben die Forscher_innen die Coming-Out und Diskriminierungserfahrungen von über 5.000 Jugendliche und junge Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren. Zusätzlich führten sie 40 ausführliche Interviews zur sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Gefragt wurde nach dem Prozess des inneren und äußeren Coming-outs sowie dessen Bedeutung für ihre Identitäts- und Autonomieentwicklung, aber auch, welche Ängste und Unsicherheiten sich für sie damit verbunden haben oder verbinden.

Die Ergebnisse sind ernüchternd. Der Großteil der Befragten erlebte im der Phase des Coming-outs Unverständnis, Abwehr und Diskriminierung, Ausgrenzung, mitunter sogar physische Gewalt. Weder Elternhaus noch Freundeskreis waren Garanten für Schutz und Verständnis. Alamiert von diesen Ergebnissen formuliert die Studie eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die zeigen, welche Veränderungen notwendig sind, damit diesen Jugendlichen Unterstützung, Beteiligung und Chancengleichheit erfahren.

Folgende Forderungen werden gestellt:

1. Die Anstrengungen, Diskriminierung in Schule, Ausbildung und Arbeit abzubauen, Fachkräfte, die mit Jugendlichen arbeiten, besser zu qualifizieren und zielgruppenspezifische Freizeit- und Beratungsangebote vorzuhalten, müssen intensiviert werden.

2. Die rechtliche Gleichstellung lesbischer, schwuler und trans* Lebensweisen muss weiter gefördert werden, etwa in Form der rechtlichen Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften in Fragen des Adoptionsrechts oder die Öffnung der Ehe.

Hier finden Sie die Broschüre „Coming-out – und dann…?!“ des DJI.

Claudia Krell, Kerstin Oldemeier (2015): Ein DJI-Forschungsprojekt zur Lebenssituation von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* Jugendlichen und jungen Erwachsenen. München (Deutsches Jugendinstitut e. V.).


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