Partnerschaftlichkeit und Wissenschaft

Befristung und Teilzeit behindern Umsetzung

Befristung und strukturelle Teilzeit erschweren eine partnerschaftliche Arbeitsteilung. Foto: pixabay.com.

Befristung und strukturelle Teilzeitbeschäftigung erschweren es Nachwuchswissenschaftler*innen wie jungen Verwaltungsbeschäftigten, eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in Beruf und Familie zu realisieren. Mütter, die bereits vor der Geburt lediglich in prekären Beschäftigungsverhältnissen stehen, laufen grundsätzlich Gefahr, mit der Geburt des ersten, spätestens des zweiten Kindes, in Teilzeit zu bleiben bzw. den Beschäftigungsumfang weiter zu reduzieren. Ist der andere Elternteil dauerhaft und in Vollzeit erwerbstätig, wird statt der vielfach gewünschten partnerschaftlichen Arbeitsteilung ein modernisiertes Ernährermodell realisiert. Die familiären und Geschlechterrollen retraditionalisieren sich zumindest partiell.

Befördert wird die Ausrichtung an modernisierten Ernährermodellen durch die wachsenden Anforderungen an Eltern, die mit den Schlagworten der verantworteten Elternschaft und der verinselten und verhäuslichten Kindheit in ihren Rahmenbedingungen umrissen sind. Kinder in ihrem Aufwachsen zu fördern und zu begleiten, fordert den Eltern einen stetig wachsenden zeitlichen Einsatz ab. Erweist sich die egalitäre Erwerbsbeteiligung auf Grund prekärer Beschäftigung eines Elternteils als nicht finanzierbar und verbleibt ein Teil in Vollzeit, deckt der teilzeitbeschäftigte Elternteil gleichsam autonomisch mehr dieser Familienaufgaben ab.

Die partielle Retraditionalisierung der Familienrollen, die damit eingeleitet wird, bleibt in der Regel über viele Jahre bestehen. Neuesten Zahlen zufolge wünschen sich aber rund 60 Prozent der Eltern eine gleichberechtigte Verteilung der Berufs- und Familienarbeit und orientieren sich immer mehr Männer am Leitbild der aktiven Vaterschaft. Vor dem Hintergrund der strukturellen Benachteiligung, die auf Grund von Befristung und Teilzeit mehr noch Nachwuchswissenschaftlerinnen als Wissenschaftler trifft, stehen zunehmend mit den Mütter auch die Väter vor der Herausforderung, ihre Wünsche nach partnerschaftlichen Arbeitsteilung nicht oder nur eingeschränkt realisieren zu können.

Dies ergab eine Austauschveranstaltung zum Thema Vereinbarkeit 3.0 und partnerschaftliche Arbeitsteilung, zu der am 20.10. die TUB Beschäftigte, Studierende und Funktionstragende eingeladen hat. http://www.tu-berlin.de/fileadmin/a70100710_gleichstellung/Vereinbarkeit_Flyer_FINAL.pdf

 


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