Eigene Fachbeiträge

Ortsflexibles Arbeiten in der Sozialwirtschaft?

Die Möglichkeiten des ortsflexiblen Arbeitens in der Sozialwirtschaft sind großteils auf die Verwaltungsbereiche und auf Führungsebenen beschränkt. Die Hürden, Beschäftigten die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Arbeit auch an einem anderen Ort als der eigentlichen Arbeitsstätte zu verrichten, sind hoch. Sie sind organisatorischer, kultureller und wertebezogener Natur. Der Dienst am Menschen und Ortsflexibilität in der Arbeitsleistung scheinen sich auszuschließen. Noch ist

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Pflege im betrieblichen Kontext

Das Wissen über Beschäftigte, die Angehörige pflegen, verdichtet sich in immer schnellerem Tempo. Die wichtigsten Aussagen des Themenreports, den das Zentrum für Pflege 2016 herausgegeben hat, haben wir bereits in unserem Journal „Beruf und Pflege – Trends und Empfehlungen“ im letzten Jahr zusammengefasst. In diesem Artikel haben wir weitere aufschlussreiche Studien der letzten beiden Jahre aufbereitet. Die zuletzt erschienenen Studien

Frauen und Karriere

Frauen meiden Konkurrenzsituationen – das ist ein häufig genannter Grund für den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen. In einer Studie haben Wissenschaftler der Universität Mannheim jetzt herausgefunden, dass Frauen durchaus bereit sind, sich dem Wettbewerb mit anderen zu stellen – wenn sie zuvor weibliche Vorbilder erleben.  Pressemitteilung vom 31. Juli 2017 Sheryl Sandberg ist Geschäftsführerin von Facebook, war zuvor

Partnerschaftliche Arbeitsteilung

Neuen Erhebungen zufolge wünschen sich aktuell bereits 60 Prozent der Eltern kleiner Kinder, Arbeit, Kindererziehung und Haushalt paritätisch untereinander aufzuteilen. In ihrer jüngsten Studie analysiert SowiTra Motive und Umsetzungsvoraussetzung für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung. Erstmals wird darüber hinaus auch die Sicht der Kinder selbst, deren Wünsche, Erfahrungen und Schlussfolgerungen für eine eventuell eigene Familie, einbezogen. Die Forschungsergebnisse stellen vor allem die

Armutsrisiko „alleinerziehend“

Das Verarmungsrisiko Alleinerziehender und ihrer Kinder ist ungebrochen hoch. Mehr noch: die Armutsrisikoquote der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen. Im Vergleich: 2005 lag das Risiko, in Einkommensarmut zu geraten, bei Alleinerziehenden noch bei 39,3 Prozent. 2015 ist sie auf 43,8 Prozent angestiegen. Bei Paarfamilien liegt das Armutsrisiko in Abhängigkeit von der Anzahl der

Pflegende Beschäftigte entlasten

Pflegende Erwerbstätige können vor allem über Beratung und Qualifizierung, Flexibilisierung von Zeit und Ort sowie kommunale Infrastrukturmaßnahmen entlastet werden. Als besonders entlastende Maßnahmen identifizierten die Autor*innen im Themenreports 2016 des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) vor allem folgende Angebote: qualifizierte Beratungsangebote zur Unterstützung von Antragsverfahren sowie zur Bewältigung von Herausforderungen auf der psycho-sozialen Ebene, innerbetriebliche Beratungsangebote, die die

Antidiskriminierendes Sprachhandeln

Mitarbeiter/-innen, MitarbeiterInnen, Mitarbeiter(innen), Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Mitarbeitende. Viele Varianten sind in den letzten Jahren entstanden, um Frauen sprachlich sichtbar zu machen und gezielt anzusprechen. Wenn auch noch lange nicht allgemein akzeptiert, findet geschlechtergerechtes Sprechen und Schreiben wachsenden Zuspruch. Zeitgleich schärfte sich der Blick für die sprachliche Ausgrenzung derer, die sich weder als Frauen noch als Männer kategorisieren. Zur Vision einer

Forschungen zu Sprache und Geschlecht
Von den Anfängen bis heute

Kritik an der Maskulinität der deutschen Sprache wurde im großen Stil erstmals in den 70er Jahren formuliert. Die Debatte um die Geschlechtergerechtigkeit von Sprache ging einher mit neuen sprachphilosophischen Strömungen und einer feministisch geprägten Anfrage wissenschaftlicher Diskurse.[1]    1.   Die Anfänge: Männersprache und unsichtbare Frauen In den 70er Jahren wandten sich Sprachphilosph_innen erstmals in großem Umfang der Logik von Personen-

Faktoren für gelingende Integration
Einsichten aus der Forschung

Ein Vierteljahr nach Öffnung der Grenzen am 04.09.2015, der Aufnahme von mehr als einer Million Asylsuchender in 2015 und dem viel zitierten Merkel-Satz „Wir schaffen das!“ dreht sich der öffentliche Diskurs immer weiter um Fragen der Integrations- und Aufnahmefähigkeit Deutschlands. Die jüngsten sexuellen Übergriffe auf dem Kölner Hauptbahnhof gegen Frauen geben der Furcht vor Überfremdung sowie der Retraditionalisierung von Werten

Assimilation vs. Multikulti
Integrationsmodelle im historischen Überblick

Migrationsforscher_innen und Soziolog_inn_en sind überzeugt, dass allein schon das Verständnis von Integration wesentlich darüber mitentscheiden wird, ob Deutschland die anstehenden Integrationsherausforde­rungen erfolgreich bewältigen wird oder nicht. [4] Sie plädieren für ein Integrationsverständnis, das der Komplexität des Integrationsgeschehens sowie der Heterogenität der Migrant_innen gerecht wird, kulturelle Prägungen beachtet und auf einen Integrationsprozess setzt, der alle, Zuziehende wie Einheimische, in die Verantwortung

Gesetz zur Einführung des Elterngeld Plus kommentiert von Dr. Elisabeth Mantl

Das Gesetz zur Einführung des Elterngeld Plus tritt zum 01. Januar 2015 in Kraft. Es kann aber nur von Eltern in Anspruch genommen werden, deren Kinder nach dem 1. Juli 2015 geboren werden. Das bisherige Elterngeld wird derzeit für maximal 14 Monate nach der Geburt des Kindes gezahlt. Steigen Mütter oder Väter schon währenddessen in Teilzeit beruflich wieder ein, haben

Gesetzesentwurf zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf

Am 1. Januar 2015 tritt der Gesetzesentwurf zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf in Kraft. Er verzahnt die Möglichkeiten des Pflegezeitgesetzes und des Familienpflegezeitgesetzes enger miteinander und entwickelt diese weiter. Es enthält gute Ansätze und setzt wichtige Signale. Allerdings bleibt die Gegenfinanzierung mit Ausnahme der zehntägigen Pflegezeit nach wie vor Privatangelegenheit. Ausführliche Informationen und einen Kommentar zu den

Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Alleinerziehende: Fakten und Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber_Innen

Immer mehr Veröffentlichungen aus Wissenschaft und Politik befassen sich mit den Lebensverhältnisse und den Herausforderungen von Alleinerziehenden, Beruf und Familie zu vereinbaren. Ziel ist es, das Bild von den armen, allein auf Fremdleistung angewiesenen Alleinerziehenden zu revidieren. Der Blick wird verstärkt auf die Gruppe der beruflich erfolgreichen, gut verdienenden Alleinerziehenden gelenkt, die an der Bewältigung der Alltagsherausforderungen gewachsen ist. Wenngleich

Beruf und Pflege: Wissenschaftliche Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen

Die Zahl der Pflegebedürftigen wurde in Deutschland erstmals 1999 systematisch erfasst. Sie lag damals bei 2,02 Millionen Menschen. Zehn Jahre später waren bereits rund 2,4 Millionen Frauen und Männer pflegebedürftig, also knapp 400.000 Menschen mehr. Die Tendenz ist steigend. Laut Prognosen soll die Zahl pflegebedürftiger Menschen bis 2030 auf 3,37 Millionen, bis 2050 auf 3,8 bis 4,5 Millionen steigen. Als

Das Familienpflegezeitgesetz: Entwicklung, Umsetzung und Bewertung

Das Gesetz über die Familienpflegezeit (Familienpflegezeitgesetzt – FPfZG) wurde am 6.12.2011 vom Bundestag beschlossen und trat am 1.1. 2012 in Kraft. Das Gesetz sieht vor, dass Beschäftigte für maximal zwei Jahre ihre Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren können. Das Gehalt wird in diesem Zeitraum um die Hälfte des reduzierten Arbeitsentgelts aufgestockt. Nach Ende der Pflegezeit wird

Modernisiertes Ernährermodell: Teilzeit für die Frau, Vollzeit für den Mann. Zahlen und Fakten zu Teilzeit

Die Kombination von Vollzeit‐ und Teilzeiterwerbstätigkeit hat sich in den letzten 15 Jahren zum dominierenden Familienerwerbsmodell entwickelt. In knapp zwei Drittel aller Familien, in denen zwei sorgeberechtigte Erwachsene mit ihren eigenen oder fremden Kindern zusammenleben, trägt heute der Mann in Vollzeit, die Frau in Teilzeit zum Haushaltseinkommen bei. Der Anteil der Familien, in denen die Väter allein für das Auskommen der